Magyar Vizsla Kurzhaar Rassenstandard

FCI-Standard Nr. 57 Magyar Vizsla Kurzhaar

URSPRUNGSLAND:           Ungarn

FCI-Gruppe 7:                     Vorstehhunde


Sektion 1                            Kontinentale Vorstehhunde. Mit Arbeitsprüfung (Feld- und Wasserprüfung).

Std. Nummer: 57

 

FCI - Standard Nr. 57 RÖVIDSZÖRÜ MAGYAR VIZSLA (Kurzhaariger Ungarischer Vorstehhund (Vizsla))

 

VERWENDUNG: 

Vielseitig einsetzbarer Jagdgebrauchshund, der sowohl im Feld, im Wald und im Wasser brauchbar sein muss, wobei er folgende typische Eigenschaften besitzt : ausgeprägter Spürsinn, festes Vorstehen, ausgezeichnetes Apportierverhalten und zielstrebiges Verfolgen der Schwimmspur bei groβer Wasserfreudigkeit. Er verträgt sowohl schwieriges Gelände als auch extreme Wetterlagen. Als leistungsfähiger Jagdgebrauchshund sind Schuss- und Wildscheue, eine fehlende Bereitschaft zum Vorstehen bzw. zum Apportieren ebenso unerwünscht wie die fehlende Wasserfreudigkeit. Wegen seines problemlosen Naturells und seiner Anpassungsfähigkeit kann er auch in der Wohnung leicht gehalten werden.


 

KURZER GESCHICHTLICHER ABRISS: 

Die Vorfahren des ungarischen Vorstehhundes kamen mit den wandernden ungarischen Stämmen in unsere Heimat. Schriftliche Erwähnung und Darstellungen sind bereits in den Dokumenten aus dem 14. Jahrhundert zu finden. Seine Bedeutung für die Jagd ist seit dem 18. Jahrhundert stetig gewachsen. In Ungarn führte man bereits am Ende des 19. Jahrhunderts Wettbewerbe für Vorstehhunde durch, an denen auch die ungarischen Vorstehhunde mit groβem Erfolg teilnahmen. Zu der damaligen Zeit spielten bei der Entwicklung der Rasse wahrscheinlich andere Jagdhunderassen eine Rolle. FCI-St. Nr. 57 / 13. 09. 2000 3 Die zielgerichtete Zucht begann im Jahre 1920, wobei der kurzhaarige ungarische Vorstehhund 1936 von der FCI anerkannt worden ist.

 

ALLGEMEINES ERSCHEINUNGSBILD: 

Mittelgroβer, eleganter Jagdhund von edlem Äuβeren und mit kurzem, semmelgelbem Haarkleid. Der eher leichte, trockene, hagere Aufbau spiegelt die Harmonie von Schönheit und Kraft wieder.

 

WICHTIGE PROPORTIONEN:

  •  Die Körperlänge übertrifft etwas die Widerristhöhe.
  •  Die Brustkorbtiefe beträgt etwas weniger als die Hälfte der Widerristhöhe.
  •  Der Fang ist etwas kürzer als die Hälfte der Kopflänge.

 

VERHALTEN / CHARAKTER (WESEN): 

Lebhaft, freundlich, ausgeglichen, leicht erziehbar. Die hervorragende Kontaktbereitschaft gehört zu seinen grundlegenden Eigenschaften. Er verträgt keine grobe Behandlung und darf weder aggressiv noch scheu sein. KOPF: Trocken, edel, wohl proportioniert.

 

OBERKOPF:

Schädel: Mäβig breit, leicht gewölbt, in der Mitte eine schwach ausgebildete Stirnfurche aufweisend, die von dem mäβig entwickelten Hinterhauptbein ausgeht und in Richtung des Stopps verläuft. Die Augenbrauenbogen sind mäβig entwickelt.

Stopp: Mäβig.

 

GESICHTSSCHÄDEL:

Nasenschwamm: Breiter und gut entwickelter Nasenschwamm mit möglichst weiten Nasenlöchern. Die Farbe des Nasenschwamms harmonisiert in einem dunklen Ton mit der Farbe des Haarkleides.

Fang: Stumpf, nicht zugespitzt, mit kräftigen Kiefern, stark muskulös. Der Nasenrücken ist gerade. Lefzen: Straff anliegend, keine Hängebelefzung.

Kiefer / Zähne : Kräftige Kiefer mit einem perfekten, regelmäβigen und vollständigen Scherengebiss, wobei die obere Schneidezahnreihe ohne Zwischenraum über die untere greift und die Zähne in etwa senkrecht im Kiefer stehen; mit 42 gesunden Zähnen gemäβ Zahnformel. Backen: Kräftig, gut bemuskelt.

 

AUGEN: 

Leicht oval, von mittlerer Gröβe. Die Lider sind gut am Augapfel anliegend. Der Blick ist lebhaft und intelligent. Die Augenfarbe ist braun und harmonisiert mit der Farbe des Haarkleids, wobei bevorzugt wird, wenn die Augen möglichst dunkel sind.

 

OHREN: 

Etwas hinten und mittelhoch angesetzt. Das Ohrlappen ist fein, liegt an den Backen an und endet nach unten in einer abgerundeten V-Form. Die Länge beträgt etwa drei Viertel der Kopflänge.

 

HALS: 

Mittellang, in Harmonie zum Gesamtbild. Nacken sehr muskulös und leicht gewölbt. Straff anliegende Kehlhaut

 

KÖRPER: 

Widerrist: Ausgeprägt und muskulös. Rücken: Fest, gut bemuskelt, straff und gerade. Die Dornfortsätze sollen durch Muskulatur verdeckt sein. 

Lenden: Kurz, breit, straff, muskulös, gerade oder leicht gewölbt. Übergang vom Rücken zur Lende stramm und kompakt. 

Kruppe: Breit und genügend lang, nicht kurz abgeschlagen, zur Rute hin leicht abfallend; gut bemuskelt. 

Brust: Tief und breit mit gut ausgeprägter, muskulöser und mittelmäβig gewölbter Vorbrust; möglichst weit nach hinten reichendes Brustbein. Brustbein und Ellenbogengelenk sollen auf gleicher Höhe liegen. Rippen mäβig gewölbt. Hintere Rippen gut herabreichend.

Untere Profillinie und Bauch: In einem eleganten Bogen leicht aufgezogen nach hinten verlaufend, straff. 

 

RUTE: 

Ein wenig tief angesetzt, am Ansatz kräftig, sodann sich verjüngend. FCI-St. Nr. 57 / 13. 09. 2000 5 In Ländern in denen kein Kupierverbot gesetzlich vorgeschrieben ist, wird die Rute vorsorglich für den Jagdeinsatz um ein Viertel gekürzt. Sofern die Rute nicht gekürzt werden kann, reicht sie bis zum Sprunggelenk und wird gerade bzw. leicht säbelförmig getragen. In der Bewegung wird sie bis zur Horizontalen erhoben. Rute gut und dicht behaart.

 

GLIEDMASSEN VORDERHAND: 

Allgemeines: Von vorne betrachtet sind die Vorderläufe parallel; von der Seite betrachtet senkrecht und gut unter dem Körper gestellt. Gute Knochenstruktur und starke Muskulatur. 

Schulter: Schulterblatt lang, schräg und nach hinten flach anliegend. Elastisch in der Bewegung. Kräftige, trockene Muskulatur. Gute Winkelung zwischen Schulterblatt und Oberarm.

Oberarm: Möglichst lang und gut bemuskelt.

Ellenbogen: Am Körper anliegend, jedoch nicht angepresst, weder auswärts noch einwärts gedreht. Gute Winkelung zwischen Oberarm und Unterarm.

Unterarm: Lang, gerade, ausreichend bemuskelt. Kräftige, nicht grobe Knochen. 

Vorderfuβwurzelgelenk: Trocken, straff. 

Vordermittelfuβ: Kurz, nur ganz leicht schräg gestellt. 

Vorderpfoten: Leicht oval, mit eng aneinanderliegenden, ausreichend gewölbten, kräftigen Zehen. Kräftige, braune Krallen. Derbe, widerstandsfähige, schiefergraue Ballen. Im Stand und in der Bewegung fuβen die Pfoten parallel.

 

HINTERHAND: 

Allgemeines: Von hinten betrachtet sind die Hinterläufe gerade und parallel. Gute Winkelungen. Kräftige Knochen.

Oberschenkel: Lang und muskulös. Gute Winkelung zwischen Becken und Oberschenkel.

Knie: Gute Winkelung zwischen Ober- und Unterschenkel.

Unterschenkel: Lang, muskulös und sehnig. Seine Länge entspricht beinahe der Länge des Oberschenkels. Gute Winkelung zwischen Unterschenkel und Hintermittelfuβ. FCI-St. Nr. 57 / 13. 09. 2000 6

Sprunggelenk: Kräftig, trocken und sehnig, relativ niedrig gestellt.

Hintermittelfuβ: Senkrecht, kurz und trocken.

Hinterpfoten: Wie die Vorderpfoten.
 

 

GANGWERK: 

Seine typische Gangart ist ein schwungvoller, leichtfüβiger, eleganter und raumgreifender Trab, mit viel Schub und entsprechendem Vortritt. Während der Feldsuche ausdauernder Galopp. Der Rücken ist fest und die obere Linie weicht von der Waagerechten nicht ab. Gut aufgerichtete Haltung. Passgang ist unerwünscht.
 

HAUT: 

Straff anliegend, ohne Faltenbildung. Die Haut ist gut pigmentiert.

 

HAARKLEID

Haar: Kurz und dicht, soll sich derb und hart anfühlen. Am Kopf und am Behang soll es dünner, seidiger und kürzer sein, an der Unterseite der Rute etwas, aber nicht auffallend länger. Es sollte den ganzen Körper bedecken; der Bauch ist etwas leichter behaart. Keine Unterwolle.

Farbe: Verschiedene Abstufungen von semmelgelb. Der Behang kann etwas dunkler sein, sonst einheitlich in der Farbe. Rote, bräunliche, oder aufgehellte Farbtöne sind unerwünscht. Ein kleiner, weiβer Fleck an der Brust oder im Bereich der Kehle, dessen Durchmesser 5 cm nicht überschreiten darf, sowie weiβe Abzeichen an den Zehen gelten nicht als Fehler. Die Farbe der Lefzen und der Augenlider entspricht der Farbe des Nasenschwammes.

 

GRÖSSE:

Widerristhöhe: Rüden: 58 - 64 cm.

                    Hündinnen: 54 - 60 cm.

Es ist unproduktiv die Widerristhöhe zu vergröβern. Eine mittlere Gröβe ist anzustreben. Das statische und dynamische Gleichgewicht und die Symmetrie sind weitaus wichtiger als die in Zentimeter gemessene Gröβe. FCI-St. Nr. 57 / 13. 09. 2000 7


FEHLER: 

Jede Abweichung von den vorgenannten Punkten muss als Fehler angesehen werden, dessen Bewertung in genauem Verhältnis zum Grad der Abweichung stehen sollte und dessen Einfluss auf die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes zu beachten ist.
 

DISQUALIFIZIERENDE FEHLER:

  •  Aggressive oder űbermäβig ängstliche Hunde
  •  Hunde, die deutlich physische Abnormalitäten oder Verhaltensstőrungen aufweisen.
  •  Jede Art von Wesensschwäche.
  •  Deutliche Abweichungen von den Rassemerkmalen.
  •  Grobe Abweichungen vom Geschlechtstyp.
  •  Untypischer Kopf.
  •  Gefleckter Nasenschwamm.
  •  Hängende oder geifernde Lefzen.
  •  Vorbiβ, Rückbiβ, Kreuzbiβ sowie alle Übergangsformen dazu.
  •  Fehlen von einem Zahn oder mehrerer Zähne von den Schneidezähnen und/oder den Eckzähnen und/oder den Prämolaren 2-4 und/oder den Molaren 1-2, Fehlen von mehr als zwei PM1; die M3 werden nicht berücksichtigt. Nicht sichtbare Zähne gelten als fehlende Zähne.
  •  Überzählige Zähne auβerhalb der Zahnreihe.
  •  Wolfsrachen, Hasenscharte.
  •  Hellgelbe Augen. Stark lose Lider, Ektropium, Entropium, Distichiasis (doppelt angelegte Wimpernreihe).
  •  Ausgeprägte Wamme.
  •  Afterkrallen.
  •  Schwer fehlerhafte Bewegung.
  •  Atypische Behaarung.
  • Dunkelbraune oder fahlgelbe Farbe, Mehrfarbigkeit, uneinheitliche Farbe. Weiβer Brustfleck grösser als 5 cm.
  •  Weiβe Pfoten. FCI-St. Nr. 57 / 13. 09. 2000 8
  •  Pigmentmangel sowohl an der Haut wie auch an den Augenlidern und Lefzen.
  •  Über- oder Untergröβe von mehr als 2 cm. N.B.
  •  Rüden müssen zwei offensichtlich normal entwickelte Hoden aufweisen, die sich vollständig im Hodensack befinden.
  •  Zur Zucht sollen ausschließlich funktional und klinisch gesunde, rassetypische Hunde verwendet werden. Die letzten Änderungen sind in Fettschrift

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